Erweiterung und Sanierung KIRU Reutlingen

Das Rechenzentrum KIRU (Kommunale Informationsverarbeitung Reutlingen/Ulm) ist ein IT-Dienstleistungszentrum für Städte, Gemeinden und Landkreise. Der zweigeschossige U-förmige Gebäudekomplex mit angrenzender Stahlhalle stammt aus dem Jahr 1974. Während der Bauphase sind fast 200 Mitarbeiter in Interimsbauten untergebracht. Gleichzeitig bleibt das Rechenzentrum in der angrenzenden Halle unter Betrieb. Dafür sind ein Erschütterungsmonitoring und besondere Maßnahmen im Bauablauf erforderlich.

Das Gebäude wird in den Rohbauzustand zurückgebaut. Ein eingeschossiger Verbindungsbau zur Halle hin wird abgebrochen und zweigeschossig mit Aufstockungsoption neu errichtet. Die im Bestand abgeschrägten Gebäudeecken werden dreieckförmig ergänzt; weitere Deckenfelder zum Innenhof hin verbreitert. Der gesamte Bestandsbau wird um ein Geschoss mit einer leichten Stahlkonstruktion aufgestockt. Zur Ertüchtigung der Tragkonstruktion für die Anforderungen der Erdbebenzone 3 werden mehrere neue Stahlbetonwandscheiben eingezogen. Diese sind mit einer Mikro-Bohrpfahlgründung im Fels verankert. Die innere Umgestaltung und der Wegfall wandartiger Träger und Brüstungen erfordert weitere massive Eingriffe. Hier kommt der erschütterungsfreie und gleichzeitig bewehrungserhaltende Abbruch von Betonbauteilen mittels Hochdruck-Wasserstrahl-Verfahren zum Einsatz. Die bestehenden Stahlbeton-Rippendecken sind teilweise aufgrund mangelnder Betondeckung betontechnologisch zu sanieren.

Fertigstellung:
2014
Entwurf:
gössel + kluge Architekten, Stuttgart
Bauherr:
KIRU Zweckverband Reutlingen / Ulm
Bauwerkskosten:
5,5 Mio. €
Leistungsphasen:
2-6 + 8
Bildrechte:
tragwerkeplus
Fotograf:
Fotograf Stefan Merke